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Michael Braunfels
composer
b. 1917
Geboren 1917 in München, ist ein Sohn von Walter Braunfels, der mit seiner lyrisch phantastischen Oper „Die Vögel“ zu den bedeutenden Komponisten der Generation Pfitzner, Strauss, Schreker zählt. Michael Braunfels, der als Pianist bei seinem Vater, bei Frau Novacovic in Wien und bei Paul Baumgartner in Basel studierte, lebt seit 1950 in Köln. Eine erfolgreiche Pianistenkarriere führte ihn in die europäischen Musikzentren, in den Orient und nach Fernost.1954 übernahm er als Leiter einer Klavierklasse eine Professur an der Kölner Musikhochschule, wo er bis 1985 lehrte. Seitdem widmet er sich ausschließlich der Komposition.
Der Komponist Michael Braunfels wurde zuerst durch seinen Vater, später durch Frank Martin geprägt. Hier lernte er den selbstverständlichen Umgang mit den kompositorischen Elementen der Tradition wie des Fortschritts. Zugleich zeigt seine künstlerische Haltung das gewichtige geistige Erbe zweier Großväter, des Frankfurter Literaturwissenschaftlers Ludwig Braunfels und des Münchner Bildhauers Adolf von Hildebrand. So ist das musikalische Profil des Komponisten Michael Braunfels durch klassisch-romantische Konturen gezeichnet, bereichert von einer künstlerischen Phantasie, die von der Skala sensibler Empfindsamkeit über die Freude an effektvoller Virtuosität bis zu satirischem Humor reicht.
Viele Kompositionen entstanden durch Aufträge, die zu ausgefallenen Besetzungen führten, damit aber die Komprimierung der überreichen Einfälle erzwangen. Die Werke für Klavier spielte der Komponist selbst auf dem Podium; er äußerte sich darüber folgendermaßen: „ Da ich als Pianist nur spielen konnte, womit ich mich innerlich identifizieren konnte, habe ich so komponiert, wie es in meinem Ohr klang, das heißt tonal. Am meisten drängte es mich, Poesie und Humor zum Ausdruck zu bringen; wenn einmal eine Situation einen pathetischen Ausdruck verlangte, so geschah es mit meist mit Augenzwinkern.“
Was Braunfels hier unter „tonal“ versteht, ist eine auch unter dem Einfluss Frank Martins vielfach ausgeweitete und geschärfte Harmonik, die sich jedoch zu einem tonalen Zentrum bekennt. Die eindrucksvolle Synthese von Tradition und Zeitstil äußert sich zudem in einer dominierenden üppigen Melodik, die von ungewöhnlichen rhythmischen Impulsen belebt wird.